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Meteorologie trifft Management: Der Unternehmenswetter-Blog

17. Januar 2024

Sonnige Aussichten für Business-Transformation, Change Management und Führungskräfteentwicklung

Foto: Der Autor in seiner "Mupo" mit den Vogesen im Hintergrund  kurz nach dem Start in Freiburg im Breisgau.

Herzlich willkommen! In diesem Blog, auf dieser Seite, in diesem Konzept kommen zwei Dinge zusammen, die auf den ersten Blick so überhaupt nicht zusammengehören: die Organisationsberatung und die Lehre vom Wetter, die Meteorologie. Und doch passen bei näherer Betrachtung beide Welten zusammen wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge…


Meteorologie trifft Management


An dieser Stelle ist die Frage berechtigt, wie man physikalische Prozesse, die man so klar und eindeutig mathematisch beschreiben kann, mit einer von Psychologie und den Wirtschaftswissenschaften geprägten Umgebung, der Organisationsberatung, vereinen kann. Und ehrlich gesagt verwundert es mich noch immer, dass bislang niemand auf diese Idee gekommen ist, wo doch alleine unser Sprachgebrauch geradezu gesättigt (hier schon der erste Begriff aus der Meteorologie) mit Analogien zum Wetter ist:


Mit dem neuen Vorstand weht ein ganz anderer "Wind". Die "Fronten" zwischen Marketing und Sales sind weiter verhärtet. Es kann im Unternehmen ziemlich "turbulent" und ganz schön "stürmisch" sein. Von der "dicken" "Luft" oder "eisiger" Stimmung noch überhaupt nicht zu reden. Bevor ich mich an dieser Stelle im Kleinklein verliere, nehme ich lieber die "Satellitenperspektive" ein, um zu erläutern, warum man beide Welten so grandios vereinen kann.


Wer Unternehmen wirklich verstehen will, kommt um das Wetter nicht herum


Kaum etwas lässt einen den stetigen Wechsel der Bedingungen so unmittelbar erleben wie der kleine Schritt vor die eigene Haustüre. Wo eben noch die Sonne schien, regnet es plötzlich (wie überraschend das tatsächlich ist, darüber könnte ich einen eigenen Blogartikel verfassen). Von oben betrachtet sind diese kleinen Dinge, die wir sehen, spüren, erleben, nichts anderes als die Auswirkungen übergeordneter Strömungen (vgl. Jetstream; hier aktuell dargestellt) und physikalischer Gesetzmäßigkeiten, welche sich in Formeln packen und mit Supercomputern rechnerisch mehr oder weniger präzise vorhersagen lassen. Das Ergebnis findet man dann übersichtlich dargestellt auf Wetterkarten.


Gäbe es diese grandiosen Möglichkeiten doch auch für Unternehmen, nicht wahr?! Wie wirkt sich die neue Strategie (übergeordnete Strömung) auf mich (konkretes Verhalten) aus? Wie wirkt sich der Vorstandsbeschluss (übergeordnete Strömung) auf das Verhältnis zwischen Abteilungen A und B (konkretes Verhalten) aus? Wird es bei uns weniger turbulent (konkretes Verhalten), wenn wir diese Betriebsvereinbarung unterzeichnen (übergeordnete Strömung)? Und das alles dann auf einer Seite, auf einer Unternehmenswetterkarte**. Wow!!


Um es vorwegzunehmen und möglichen Enttäuschungen vorzubeugen: Nein, es ist nicht möglich, das Verhalten einzelner Personen(gruppen) exakt zu berechnen. Zum Glück darf ich an dieser Stelle anmerken. Es geht ja um Menschen und die sind bekanntlich unberechenbar. ;-)


Der Mensch in seinem System: Unberechenbar und dennoch ganz leicht zu durchschauen


Unberechenbar und dennoch leicht zu durchschauen? Wirklich? Nein, beide Behauptungen sind etwas provokant zugespitzt. Weder kann man Menschen überhaupt nicht berechnen im Sinne von kalkulieren, was sie wohl machen werden, noch sind sie ganz leicht zu durchschauen. Menschen sind auch keine Luftpakete, mit denen in der Meteorologie so gerne gearbeitet wird. Man darf also nicht den Fehler machen, alles aus der einen Welt in die andere Welt zu übertragen. Aber in den vielen Jahren und sogar Jahrzehnten, die ich mich nun mit Veränderungen in Organisationen beschäftigen durfte, bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass auch das Verhalten von Menschen in ihrem jeweiligen System gewissen Mustern und Regelmäßigkeiten unterliegt.


So wie das natürliche Spiel aus Hoch- und Tiefdruckgebieten, Warm- und Kaltfronten im Großen und Ganzen doch immer dasselbe ist. Es geht um idealisierte Gesetzmäßigkeiten. Wer diese kennt, kann konkret auf den Unternehmensalltag sein eigenes Führungsverhalten gezielt zum Wohle der Organisation und zum Wohle der Mitarbeitenden einsetzen. Das ist der Kern. Darum geht es in der Organisationsmeteorologie.


Kleine Häppchen aus der Organisationsmeteorologie - leicht verdaulich serviert


Mit diesem Blog möchte ich Ihnen Lust auf die Organisationsmeteorologie machen. Lust darauf, sich mit Veränderung und Dynamik auseinanderzusetzen. Lust darauf, die Perspektive zu wechseln. Lust darauf, schnell gezogene Parallelen zu durchleuchten und auch kritisch zu hinterfragen und dadurch nicht nur viel über das Wetter, sondern vor allem auch viel über Prozesse und Verhaltensweisen in Unternehmen zu lernen. In regelmäßigen Abständen werde ich mir an dieser Stelle daher jeweils ein Thema aus der Organisationsmeteorologie herauspicken und möglichst allgemeinverständlich darlegen. Ob mir das gelingt, können nur Sie entscheiden. Ich jedenfalls danke Ihnen jetzt schon sehr herzlich für Ihr Feedback!


Mit heiteren Grüßen,


Michael Wohlstein

Organisationsmeteorologe

*Den Begriff der "Front" (Kaltfront, Warmfront, okkludierte Front) hat die Meteorologie 1918 mit der Bergener Schule aus den Prägungen des 1. Weltkriegs übernommen; sehr martialisch aber auch sehr passend

**Lassen Sie uns gerne zu einer Unternehmenswetterkarte für Ihren Verantwortungsbereich sprechen, diese großartige Möglichkeit gibt es nämlich tatsächlich

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